Wussten Sie schon, dass das Lesen wohltuender Worte nachweislich einen positiven Einfluss auf die seelische Gesundheit hat? Es gibt Momente im Leben, in denen uns jedes Wort zu viel erscheint. Dann gibt es aber auch Augenblicke, wo unsere Seele ihre Hand nach einem helfenden Wort ausstreckt, das sich wie eine Feder auf sie legt. Alles hat seine Zeit - auch das Wort.
Vielleicht sind Sie zufällig hier in dieser Gedankeninsel gelandet, vielleicht sind Sie aber auch ganz bewusst auf die Suche danach gegangen. Ich möchte Ihnen in diesem kleinen Mikrouniversum Gedanken schenken, die mich bewegt oder mir geholfen haben, und die vielleicht auch Ihnen Trost nach einem Verlust geben. Positive Gedanken, die Ihre Seele erreichen mögen.
2024-12-10
Alle Jahre wieder… spielt die Trauer im Advent eine ganz besondere Bedeutung. Auch für mich. Einerseits, weil ich jedes Jahr aufs Neue daran erinnert werde, wie schön das Weihnachtsfest vor meinen persönlichen Verlusten doch war. Andererseits, weil ich durch meine Aufgaben als Trauerrednerin im Advent ganz besonders merke, dass sich Trauer und das Gefühl des Vermissens vor allem im Advent potenzieren. Weihnachten als Fest der Liebe lässt uns unsere Lieben, die nicht mehr bei uns sind, nochmal mehr vermissen als ohnehin schon. Diejenigen, deren Familie sich heute nicht mehr so versammeln kann, wie sie es früher tat, kennt das Gefühl: Jemand fehlt. Und diese Lücke lässt sich auch nicht schließen. Ich finde: Das soll sie auch gar nicht.
Wenn ihr mich fragt, geht es hier auch weniger um die Frage, wie wir lernen können, jemanden loszulassen, als vielmehr darum, wie wir die Trauer loslassen und gleichzeitig der Liebe zu jemandem, der uns fehlt, einen anderen Ausdruck geben können. Denn genau diese Liebe darf uns gern ein Leben lang begleiten – im Gegensatz zur schmerzlichen Trauer, von der ich mir und auch „meinen Trauernden“ wünsche, dass wir sie eines Tages loslassen können. Was hat das nun mit Weihnachten zu tun? Vielleicht sollten wir diese besondere Zeit des Jahres ganz bewusst dazu nutzen, um uns mit dem, was bzw. der uns fehlt, zu verbinden, zum Beispiel indem wir
- Gefühle zulassen und nicht versuchen, die auszusperren, denn sie werden wieder anklopfen.
- von denen erzählen, die wir geliebt haben.
- in einen inneren Dialog mit denjenigen gehen, die nicht mehr bei uns sind.
- unsere Trauer nach außen befördern – sie greifbar machen. Jetzt im Advent zum Beispiel mit einem Tannenzweig in der Wohnung, an dem Bilder, Notizen oder Erinnerungsstücke festgehalten werden.
- Worte des Vermissens zu Papier bringen.
- einen geliebten Menschen für eine Zeit lang bewusst wieder in unseren Kreis holen, vielleicht auch Filme sehen, die man gemeinsam gesehen hat, oder Musik hören, die man mit dem Verstorbenen verbindet.
- die Dankbarkeit für das Erlebte vergegenwärtigen – vielleicht bei einem Spaziergang, denn die Bewegung und ein bisschen Tageslicht in dieser dunklen Zeit erhöhen den Serotoninspiegel und schenken Kraft für jeden neuen Tag.
Ich wünsche allen weiterhin eine besinnliche Adventszeit.
Susanne - 12:07:01 | Kommentar hinzufügen
Die an dieser Stelle vorgesehenen Inhalte können aufgrund Ihrer aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt werden.
Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Diese Webseite verwendet Cookies, um Besuchern ein optimales Nutzererlebnis zu bieten. Bestimmte Inhalte von Drittanbietern werden nur angezeigt, wenn die entsprechende Option aktiviert ist. Die Datenverarbeitung kann dann auch in einem Drittland erfolgen. Weitere Informationen hierzu in der Datenschutzerklärung.