Wussten Sie schon, dass das Lesen wohltuender Worte nachweislich einen positiven Einfluss auf die seelische Gesundheit hat? Es gibt Momente im Leben, in denen uns jedes Wort zu viel erscheint. Dann gibt es aber auch Augenblicke, wo unsere Seele ihre Hand nach einem helfenden Wort ausstreckt, das sich wie eine Feder auf sie legt. Alles hat seine Zeit - auch das Wort.
Vielleicht sind Sie zufällig hier in dieser Gedankeninsel gelandet, vielleicht sind Sie aber auch ganz bewusst auf die Suche danach gegangen. Ich möchte Ihnen in diesem kleinen Mikrouniversum Gedanken schenken, die mich bewegt oder mir geholfen haben, und die vielleicht auch Ihnen Trost nach einem Verlust geben. Positive Gedanken, die Ihre Seele erreichen mögen.
2024-09-09
Als mein Bruder uns, seine Familie und mich, so urplötzlich durch einen Autounfall von einer Sekunde auf die andere verließ, war ich 15 Jahre alt.
Ich komme aus einer Gegend in Deutschland, in der das Internet zu dem Zeitpunkt - im Jahr 2001 - noch nicht annähernd so verbreitet war wie jetzt. Wir hatten zwar einen PC, aber wenn jemand im Internet surfen wollte, musste wer anders aufhören zu telefonieren. Das 56k-Modem ließ mich zwar an der großen, bunten Internetwelt teilhaben, aber sehr komfortabel oder gar schnell war es nicht. Heutzutage spielt das Internet im Trauerprozess eine große Rolle - in meinem damals eher weniger. Ich erinnere mich nur noch an einen Online-Trauerkurs für junge Erwachsene, den ich sehr hilfreich fand, denn das engste familiäre Umfeld sind nach solchen Verlusterfahrungen meistens - verständlicherweise - keine große Hilfe. Und dann gab es noch etwas, an das ich mich sehr gut erinnere: Meine einige Hundert Kilometer entfernt wohnende Schwester schickte mir in der akuten Zeit unserer Trauer ein kleines Büchlein. Kein Sachbuch über Tod und Trauerbewältigung. Nein, es war eine Geschichte. Das Buch muss noch druckfrisch gewesen sein, die Erstausgabe stammt vom März 2001, ebenso wie die handgeschriebene Widmung meiner Schwester auf den ersten Seiten. Der Titel: “Wokini”. Das Buch handelt von einem Indianerjungen, der nach dem Tod seiner geliebten Schwester in tiefe Trauer fällt und sich auf die Suche nach dem Glück begibt. Ich kann gar nicht mehr sagen, was mich daran so gefesselt hat, aber es hat mich so berührt, dass ich noch heute hier und da an dieses Buch denke, es manchmal sogar zur die Hand nehme, ohne es komplett zu lesen.
Mir ist klar, dass sich das Glück nach einem Verlust nicht einfach suchen und wiederfinden lässt. Mich hat es vielmehr berührt, dass dieser Indianerjunge die Hoffnung hatte, das Glück wiederfinden zu KÖNNEN - trotz dieses Schicksalsschlages, den Tod seiner Schwester. Mich hat dieses Buch in meinen eigenen turbulenten Gemütszuständen der Trauer in eine andere Welt entführt, die mir Hoffnung geschenkt hat - die Hoffnung darauf, dass auch meine Welt wieder Glück für mich bereit hält. Eines Tages, wenn ich bereit bin, ihm die Tür wieder zu öffnen und es hereinzulassen.
Daher empfehle ich “Wokini oder Die Suche nach dem verborgenen Glück” von Herzen weiter (ISBN 978-3453186804).
Susanne - 14:32:05 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen
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