Mit dem Tod und der Trauer wurde ich schon früh konfrontiert. Innerhalb von nur drei Jahren verlor ich als Jugendliche und junge Erwachsene meinen Bruder und meinen Vater - tiefgreifende Einschnitte in meinem Leben, die mich in vielerlei Hinsicht sehr geprägt haben.
Ich begann in den Folgejahren, mich mit dem Sterben und der Trauer auseinanderzusetzen. Ich begab mich auf die Suche nach dem Sinn der Endlichkeit. Dabei konnte ich mit meiner einfühlsamen Art immer wieder Trauernde auf dem Weg zurück in ihr eigenes Leben begleiten. Das veränderte nicht nur meine Einstellung zum Tod, sondern auch meine Haltung zum Leben.
Diese Erlebnisse waren wie Puzzleteile, die von den Puzzleteilen des Studiums der Kommunikationswissenschaft (M.A.) und der Rhetorik ergänzt wurden. In mir wuchs der Wunsch, mein Talent für das empathische Schreiben genau dafür zu nutzen, Menschen, die mit Todesfällen konfrontiert sind, mit meinen Worten Halt zu geben. Eine gelungene Rede ist die, die Trauernde als hilfreich im Prozess des Trauerns und Loslassens empfinden.
Mein beruflicher Weg war schon immer der Kommunikation verschrieben, mein privater Weg stets von empathischen, sozialen Tätigkeiten begleitet. Mein Ehrenamt im Seniorenbesuche Flensburg e.V., zuletzt sogar im Vorstand, war für mich eine sehr sinnstiftende Aufgabe.
Mein über Monate andauerndes Coaching durch eine sehr erfahrene Trauerrednerin, die mich dezidiert mit den Abläufen während der Trauerfeier vertraut machte, die Lektüre Dutzender Bücher, die sich mit den Themen Trauer, Verlust und unerwarteten Schicksalsschlägen befassen, und nicht zuletzt meine eigene Trauerbewältigung begleiteten mich auf meinem Weg zu der, die ich heute bin: freiberufliche Rednerin mit den Schwerpunkten Trauerreden, Ghostwriting für Trauerreden und freiberufliche Trauerbegleitung.
Herzlichst, Ihre Susanne Anhorn